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Les Misérables –
Auszug

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Licht. Vogelstimmen. Jean Valjean schläft mitten auf der Bühne. Die Sonne weckt ihn auf und brennt ihm ein wenig in den Augen. Auftritt eines Kindes, das immer wieder eine Münze in die Luft wirft und versucht sie auf dem Handrücken zu fangen. Dabei singt es ein Lied.

GERVASIUS.- Ich bin der kleine Gervasi-us, mein Weg ist lang und ich mach' ihn zu Fuss, kein böser Mensch kriegt von mir n'en Kuss, mein Lied ist zu Ende und jetzt ist Schluss! Er sieht Jean Valjean. Ooh! Was bist du für ein dreckiger Mensch! Du sollst dich waschen, du stinkst ja ganz fürchterlich! Hoppla! Er wirft nochmal die Münze. Jean Valjean fängt sie in seiner Faust. Gervasius verbeugt sich. Mein Herr, das ist mein Geld in Ihrer Hand.

VALJEAN.- Hau ab.

GERVASIUS.- Aber Sie haben meine Münze genommen! Geben Sie mir sie zurück!

VALJEAN.- Hau ab, sag ich!

GERVASIUS.- Aber sie gehört mir, ich will sie zurück haben! Jean Valjean droht mit der Faust. Das Kind bekommt Angst und rennt weg.

VALJEAN.- Nach einer Pause. He! Komm her!... He! Wo bist du? Komm zurück! Hier ist dein Geld! Das Kind ist verschwunden. Jean Valjean steht jetzt vor dem Publikum. Er spricht vor sich hin: Er ist weg. Warum musste er mich so ärgern? Ich bin ein Dieb. Das sagen doch alle. Ich bekomme nirgendwo ein Zimmer, nirgendwo Arbeit. Keiner will mich haben. Er schreit. Javert! Wo bist du? Leiser. Ich bin ein Dieb. Er tritt von vorne ab.

 

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