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État de piège

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Art: Theaterstück von Dominique Caillat.

Handlung:
Jerusalem 2004. Christine, als Journalistin in Jerusalem tätig, hat zwei Freunde aus der Zeit ihrer Kindheit wieder gefunden: den Palästinenser Abdoul und den Israeli Amos. Sie hat sich mit ihnen in einem Café in Jerusalem verabredet, um ein originelles Interview mit ihnen über den Nahostkonflikt zu führen. Sie kommt aber zu spät und findet nur noch die Trümmer eines Terroranschlags. Ihre zwei Freunde sind unter den Toten. Von Schuldgefühlen geplagt, sperrt sich Christine in ihrem Hotelzimmer ein und bricht zusammen. Amos und Abdoul erscheinen aber plötzlich vor ihr. Ist das eine Halluzination? Eine Vision? Eine Psychose? Wie auch immer erlaubt ihr die unerwartete Rückkehr ihrer Freunde, ihre Trauer zu verarbeiten: das Treffen und die Reportage finden statt …

Besetzung:
Zwei Männer, eine Frau, alle um die 50 Jahre alt.

Dauer: 1 Stunde 25 Minuten.

Musik: Tonband.

Zielpublikum: Erwachsene und Jugendliche.

Entstehung:
Schon 2002 und 2004 hatte Dominique Caillat Israel und die besetzten Gebiete lange bereist, um Zeugnisse und Beobachtungen über die Gründe und Konsequenzen des über 60-jährigen Konfliktes zu sammeln und hatte dieses Material in einem Theaterstück, Kidnapping, verarbeitet. 2007 führte sie ihre Recherchen in Israel und Palästina fort. Daraus wurde ein neues Stück, État de piège, das zwar dieselben Personen und einen ähnlichen Ablauf wie Kidnapping hat, aber dessen Szenen völlig neu geschrieben wurden, mit dem Ziel, die universelle, tragische Ebene des Krieges hervorzuheben. Ihre langjährigen Erfahrungen im Nahost sind auch das Thema ihres 2007 erschienenen Buchs, La Paix ou la mort (Frieden oder Tod), in dem sie auch die Entwicklung von „État de piège“ beschreibt.

Aufführungen:
Die Uraufführung fand im Théâtre de Carouge, Genf, am 20. November 2007 in der Regie von François Rochaix statt. Bühne und Licht: Yves Bernard. Tondesign: Graham Broomfield. Kostüme : Laurence Imstepf und Letitia Rochaix-Ortis. Es spielten: Elzbieta Jasinska (Christine), Pierre Dubey (Amos) und Laurent Sandoz (Abdoul).
Die Produktion wurde von der Genfer „Société Académique“, im Rahmen des 2005-2008 Universitätsforums „Demokratie und Terrorismus“, unterstützt und von Publikumsgesprächen umrahmt. Gastmoderatoren: Prof. Alexis Keller (Harvard University, Université de Genève), Gabriel de Montmollin (Verleger, Labor & Fides), Adam Maor (israelischer Pazifist) und Prof. Albert de Pury (Theologe).

Hintergrundmaterial:

Interview von Dominique Caillat mit François Rochaix (Regisseur) >>

Proche-Orient : quel espoir ? >>
Zeitungsartikel von Dominique Caillat für Le Temps (auf Französisch)

Kritiken:

„Ein erschütterndes Stück, das Emotion und Information perfekt verbindet… eine sehr dichte Materie, durchdrungen von historischen, politischen, biblischen, philosophischen und psychologischen Betrachtungen… In der Regie von François Rochaix bieten Elzbieta Jasinska, Laurent Sandoz und Pierre Dubey ein sehr belebtes Spiel, das an die Naivität grenzt. Eine Wahl, die mal irritiert, aber schließlich den Vorteil hat, die Situation aufzulockern und das emotionale Aufbrausen jener Menschen, die unter ständiger Drohung einer „Vollstreckung“ leben, widerzuspiegeln.“.
(Le Temps)

„Dominique Caillat hat ein wahres schriftstellerisches Talent… Diese Illustration wird mit einer ziemlich bemerkenswerten Ökonomie der Mittel, dagegen mit einem fantastischen argumentativen Reichtum, szenisch umgesetzt. Dominique Caillat kennt ihr Thema perfekt. Ihr Status als Beobachterin erlaubt ihr, dieses politisches Durcheinander mit Sensibilität und Intelligenz zu betrachten.“
(Jean-Marie Félix, Espace 2)

„Ein ehrgeiziges Stück von Dominique Caillat, dessen Aussage, über das Informative hinaus, uns durch den Affekt erreicht… Man ist von der Aufrichtigkeit der Figuren, die in ihrer einseitigen Logik geklemmt sind, berührt… Man ist auch von der menschlichen Tragödie erschüttert… Es ist ein Stück, dass sehr schnell voran geht, sehr viel aussagt… und vor allem von einer ungeheuer Menschlichkeit geladen ist, die uns hilft, diese so einfache und doch so komplizierte Tragödie zu erfassen.“
(Marie-Pierre Genecand, Espace 2)

„Ich möchte Ihnen meine vorzügliche Hochachtung mitteilen… Eine sensible, intelligente Darstellung, in der zwei Männer, die im israelisch-palästinensischen Konflikt verstricken sind, zu Wort kommen. Sie beide suchen nach einem möglichen Alltag, werden aber von der Katastrophe stets eingeholt. Das Stück sagt alles… Eine gewaltige, erschütternde Zusammenfassung dieses Konfliktes, das so viele gegensätzliche Emotionen erweckt, und das hier mit großartiger Würde behandelt wird… Dieser wunderbare Text wird in einer ebenfalls wunderbaren Inszenierung umgesetzt…“
Tatiana Honegger, Zuschauerin (Um den gesamten Brief von Frau Honegger auf Französisch zu lesen, klicken Sie hier >>.)


„Das Stück drückt unsere Gedanken aus und sagt lauthals, was wir verschweigen. Wir, die den Krieg erlebt haben, bekommen eine Gänsehaut: die Erwartungen, die Ängste, die Obsessionen, die Leitmotive… Der Anfang hat den faden Geschmack des Theaters aber der Rest ist ein Kunstwerk. Das Stück ist sehr nützlich, es belichtet diese tragischen Ereignisse, es leuchtet ein, damit man besser sieht und sich besser fühlt. État de piège ist eine Psychotherapie. […] Ich hoffe, dass es weiter leben wird. Es müßte in den USA, vor allem in New York, in Europa und in den arabischen Ländern gespielt werden. Ins Englische und Arabische übersetzt. Hut ab vor Frau Caillat. Und den drei Schauspielern. Bravo.“
Walid Abi Kheir, Zuschauer (Genf).

 

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